"Das frohe Herz sei auch ein weites Herz!"
(Hermann Bezzel)

Wir beantworten alle Ihre Fragen

1. Wie wird man sich sicher, ob man berufen ist?
Berufung ist etwas sehr Persönliches, ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und einem Menschen. Jeder Mensch erlebt dies auf seine sehr persönliche Weise. Manche wissen plötzlich: „Das ist es!“, bei anderen ist es das langsame Reifen einer Idee, die sich bei genauerem Betrachten als die richtige für das eigene Leben entpuppt. Auf jeden Fall will eine Berufung, wie jede Beziehung zu Mitmenschen, gepflegt und immer wieder neu angenommen werden.
Diakonisse werden

2. Wie haben Ihre Familie und Ihre Freunde Ihre Entscheidung aufgenommen, Diakonisse zu werden?
Da gibt es so viele Antworten wie Schwestern!
Diakonisse werden

3. Warum dürfen Sie nicht heiraten?
Das ist keine Frage des „Dürfens“! Ehe und Ehelosigkeit sind beides gute Gaben Gottes. Unser Gründer Wilhelm Löhe hat den vielen Unverheirateten seiner Zeit eine Möglichkeit geboten, eine Ausbildung zu machen und einen Beruf auszuüben.
Geschichte – Gründung
Wir Neuendettelsauerinnen haben uns aus freien Stücken dazu entschieden, auch in der heutigen Zeit ehelos zu bleiben und dennoch in verbindlicher Gemeinschaft zu leben.

4. Bedeutet Eintritt: „Lebenslänglich“?
Die Frauen kommen aus freien Stücken und sie sind frei, die Gemeinschaft zu verlassen.

5. Warum tragen Sie noch eine Tracht?
Wir wollen erkennbar sein als Mitglieder einer geistlichen Gemeinschaft.

6. Sind Sie alle Krankenschwestern?
Die Diakonissen haben tatsächlich über 100 Jahre lang sehr wichtige Beiträge zur Krankenpflege geleistet.
Heute arbeiten wir in vielerlei Berufen.
Berufsleben, Wo wir uns engagieren

7. Sind Sie „evangelische Nonnen“?
Wie unsere katholischen Geschwister und wie die Mitglieder vieler anderer christlicher Gemeinschaften verschiedener Konfessionen leben wir nach den drei „evangelischen Räten“:

  • Anspruchslosigkeit
  • Ehelosigkeit
  • Verfügbarkeit

Wir Neuendettelsauer Diakonissen sind stärker den Apostolischen Kongregationen verwandt als den Nonnenklöstern: Das aktive (Berufs- und Erwerbs-)Leben hat neben dem Gebet und dem Leben in Gemeinschaft einen sehr hohen Stellenwert.
Darüber hinaus legen wir Diakonissen keine Gelübde ab. Wir versprechen vor der Gemeinde, unser Leben nach dem Evangelium zu gestalten und nach den Regeln der Diakonissengemeinschaft zu leben.

8. Schauen Sie auch Fernsehen?
Ja. Wir leben mitten in der Welt.

9. Wie steht es mit dem Nachwuchs?
Das zu entscheiden, ist Gottes Sache!
Wir vertrauen, dass Gott schon längst Frauen vorbereitet und wir warten darauf, dass sie sich bei uns melden. Wir sind gespannt, welche Wege wir dann gemeinsam gehen werden.
Diakonisse werden

10. Lässt sich Spiritualität in Gemeinschaft besser leben?
Jesus hat Seine Jünger nie alleine losgeschickt, sondern immer zu zweit! Den geistlichen Weg gemeinsam zu gehen ist tatsächlich leichter: Man kann sich gegenseitig stärken, ermuntern, auch mal mahnen oder „den Kopf waschen“.

11. Wie äußern sich spirituelle Erfahrungen in Ihrem Diakonissenalltag?
Der Rhythmus der Andachten und Gottesdienste, der den Alltag gliedert, tut der Seele gut. Immer wieder halten wir inne und richten uns auf Gott aus, den Geber aller guten Gaben. Je mehr sich ein Mensch Gottes Wort aussetzt, desto mehr wird er wird davon gestaltet.

12. Wie sehen Sie das Leben von Nichtdiakonissen?
Jeder Mensch ist vor Gott gleich viel wert: Gott hat aus Liebe zu ihm Seinen Sohn für ihn dran gegeben. Wir sind überzeugt: Gott hat für jeden Menschen einen Plan. Seine Sehnsucht ist, dass sich jeder Mensch zu dem entwickelt, wie Gott ihn meint. Wichtig ist, dass jeder Mensch die Lebensform findet, in der er seine Begabungen und seine Persönlichkeit am besten entwickeln kann.

Gottes Garten ist erfrischend bunt